Paul Hofmans
Deutschlandsonate
Roman 103 Seiten
ISBN 978-3-942849-24-1 12,00 €
Jennifer liebt die Musik. Alles in ihrem Leben dreht sich nur darum, selbst ihr Beruf als Musiklehrerin in einem Frankfurter Gymnasium. Doch plötzlich ist alles anders. Seltsame außerirdische Wesen experimentieren mit einem Zeittorpedo, welches ausgerechnet die empfindsame Jennifer aus ihrer Zeit reißt und das Schicksal der Menschheit und zweier verfeindeter außerirdischer Rassen in ihre Hände legt.
Das ist “Deutschlandsonate”
Und hier noch ein kleiner Einblick in das Innere dieses ungewöhnlichen kleinen Buches.
LESEPROBE:
1. Eltern, die das Frühstück für ihre Kinder machten. Lkws, die Container beförderten. Polizisten, die wie immer die letzten Junkies von den Bahnhöfen einsammelten. Und doch war dieser Tag anders. Weil es nämlich der Tag war, an dem das Universum in Frankfurt am Main ein dunkles Geheimnis zeigen würde. Die Musiklehrerin Jennifer Lienig saß um sieben Uhr morgens hinter dem Klavier und spielte eine Sonate von Beethoven: Alle drei Sätze der Sonate Opus 81a, dem Erz- herzog Rudolph gewidmet, Das Lebewohl, Abwesenheit und das Wiedersehen. Sie erwachte immer auf diese Weise und stand aus dem Bett auf. Sie machte sich dann einen Kaffee und spielte Klavier. Sobald sie fertig war, wollte sie noch schnell duschen und frühstücken und ging dann zur Schule, denn es war schon wieder Viertel nach acht. Es regnete und blitzte und sie hatte eigentlich absolut keine Lust, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Doch sie musste, weil sie nichts anderes hatte, nur das Fahrrad. In demselben Moment in 20.000 Kilometern Höhe flog ein blauer Torpedo durchs All und dieser Torpedo war auf dem Weg zur Erde. Jennifer suchte die Regenjacke und fand sie. Sie dachte noch, soll ich heute zu Hause bleiben? Vielleicht soll ich mich krankschreiben lassen. Sollte sie wirklich? Eine Lüge mehr oder weniger ist doch völlig egal. Und wenn es so kräftig regnet, donnert und blitzt, dann werden die Schüler auch be- stimmt keine Lust haben, an die Luft zu gehen. Aber nein, die Pflicht ging vor. Auch wenn das Schicksal die Pflicht völlig vernichten kann. Und genau das passierte, als sie auf dem Fahrrad saß. Der blaue Torpedo traf den Blitz und explodierte, der Blitz traf einen Baum und danach Jennifer, dann verschwand sie. Sie verschwand aus Deutschland, um eben nach Deutschland zurückzukehren. Denn sie war ja gerade noch in Deutschland gewesen, dem Deutschland das wir kennen. Sie kehrte aber wieder zurück in ein anderes Deutsch- land, in einem parallelen Universum. Ein völlig anderes Deutschland, in dem sie mit vierzehn Km/h erschien, übel stürzte und fast von einem Panzer über den Haufen gefahren worden wäre. Da lag sie, bewusstlos, vom Blitz getroffen und sie konnte sich nicht mehr bewegen. Es dauerte einige Minuten, bevor Soldaten sie bemerkten und sich um sie kümmerten. Sie hatte einige Brandwunden an der Brust, wurde mit kaltem Wasser behandelt und danach ins Krankenhaus gebracht. Dort begegnete sie einer Ärztin, Ilse Dalick. “Ingeborg?“, fragte Jennifer erstaunt. “Nein, der Name ist Ilse Dalick“, sagte sie mit einem gewinnenden Lächeln. “Dann haben Sie bestimmt einen Doppelgänger. Sie sehen genauso aus, wie eine Kellnerin die ich kenne.“ Jennifer konzentrierte sich wieder auf die Situation. “Was mache ich hier eigentlich?“ Ilse antwortete. “Sie haben ziemlich viel Glück gehabt. Ihre Verletzungen an der Brust deuten darauf hin, dass Sie vom Blitz getroffen worden sind.“ Jennifer erinnerte sich wieder. “Ja das stimmt, ich war unterwegs zur Schule…“ Ilse unterbrach sie. “Der Witz ist, schon den ganzen Tag scheint hier die Sonne.“ Jennifer guckte aus dem Fenster und sah den schönen Tag. “Ich verstehe das nicht, es regnete, donnerte und blitzte. Ich bin doch immer noch in Frankfurt, nehme ich an?“ Jennifer stand aus dem Bett auf – zum zweiten Mal heute schon. “Das sind Sie sich sicher“, sagte Ilse. “Ich möchte gerne gehen“, sagte Jennifer. “Und bevor Sie jemand rufen: Ich möchte mich nur ein bisschen bewegen, das ist so, wenn ich Stress habe.“ Jennifer freute sich aber eigent- lich auf das Krankenhausrestaurant. “Aber ich möchte erst mal wissen, wo Sie die Verletzungen herhaben. Und wenn Sie wollen, könnte ich die Polizei rufen.“ Jennifer schüttelte den Kopf. “Ich danke Ihnen für Ihre Sorgen, aber ich möchte wirklich rausgehen“, sagte Jennifer überzeugend. “Könnten Sie dann aber in einer Stunde wieder da sein?“, fragte Ilse. “Klar“, sagte Jennifer. Sie ging runter ins Erdgeschoss und trank einen Kaffee. Als sie damit fertig war, ging sie noch mal kurz an die Luft. Was sie dann sah, schockierte sie. Ihr Gehirn war zu beschäftigt, um alles verarbeiten zu können. Soldaten marschierten und Panzer fuhren vorbei – mit belgischen Flaggen. Sie hatte nichts in den Zeitungen gelesen, nichts wurde im Fernsehen übertragen und niemand hatte ihr was darüber erzählt. Dann richtete sie den Blick zu einem Mann, der eine Zigarette rauchte. “Hallo, darf ich Sie was fragen?“, fragte Jennifer. “Ja natürlich“, sagte der Mann. “Was macht die belgische Armee denn hier?“ Der Mann lachte. “Was machen die nicht hier? Willkommen in Deutschland.“ Der Mann sah Jennifer komisch an. Dann dachte er, dass sie vielleicht einen Gedächtnisverlust, eine Amnesie hatte – sie standen ja bei einem Krankenhaus. Jennifer zweifelte noch kurz, doch sie wollte zurück ins Krankenhaus, um zu ver- hindern auch dort Probleme zu bekommen. Als sie wieder in dem Lift war, sah sie sich selbst noch in dem Spiegel an, dann verschwand sie wieder. Jennifer war wieder zurück, zurück, wo sie heute Morgen noch an dem Klavier eine Sonate von Beethoven gespielt hatte. Sie war zurück, wo sie gestern noch gewesen war und zurück, wo sie immer schon gewesen war. Das Deutschland, wie es sein sollte. Da stand sie im Seehofpark und sie wusste jetzt, dass etwas überhaupt nicht richtig war, denn Leute können nicht verschwinden und danach noch einmal. Sie konnte nicht mehr denken. Und erst nach einigen Minuten, als sie sah, wie die Gebäude in Frankfurt den Seehofpark überragten, sah sie die Armee. Am Morgen hatte es um zehn Minuten vor halb neun eine Explosion gegeben. Ein Torpedo war hier mit Zisch und Krach in einen Blitz eingeschlagen. Zum Glück hatte der Torpedo hoch in der Luft in den Blitz eingeschlagen und es hatte nur Leichtverletzte gegeben. Das COAC, Combined Air Operations Center hatte den Torpedo erst spät registrieren können. Denn sobald der Luftraum gefährdet ist und Warnungen im Kontrollzentrum eingehen, erwartet man vielleicht einen Torpedo von links, oder rechts, von Norden oder von Süden – aber doch nicht von oben. Und es war kein normaler Torpedo, sondern ein Energietorpedo, der eigentlich nur Science-Fiction sein konnte. Doch heute war Fiction Realität geworden. Und Jennifer wusste, dass nur sie es wusste. Nun, was jetzt? Sollte sie die Soldaten alarmieren und warnen, die doch wahrschein- lich im Moment dachten, dass es einen terroristischen Anschlag gegeben hatte? Sollte sie der Armee und dem Staat vertrauen und die Wahrheit erzählen? Nein, natürlich nicht. Denn sie wusste, die würden bestimmt denken, dass sie verrückt ge- worden war. Dann würde sie als psychisch krank abgestempelt werden und bestimmt nicht die Hilfe erhalten, die sie wollte, die sie brauchte und auch verdiente. Eher würde man sie wieder einweisen. Sie wollte auch eigentlich erst mal nach Hause. Als sie wieder bei sich in der Straße war, sah sie ihr Fahrrad wieder. Ein Fremder hatte das offenbar von der Straße zur Seite geschleppt und jetzt lag es auf dem Bürgersteig. Es fällt nicht gerade leicht, in so einer Situation noch Humor zu haben. Doch Jennifer hatte den und dachte noch: Zum Glück ist mein Fahr- rad nicht gestohlen worden. Lächelte, nahm es auf und ging nach Hause. 2. Als sie zu Hause war und ihr Klavier sah, musste sie wieder an ihren Beruf denken. Sie wusste wieder, dass sie Musik- lehrerin war und dass verschiedene Klassen den ganzen Morgen umsonst auf sie gewartet hatten. Und sie brauchte den Anruf- beantworter nicht heranzuziehen, um zu wissen, dass sie heute bestimmt schon angerufen worden war – und wahrscheinlich öfter als ein Mal. Sie wollte jetzt Ruhe. Und doch rief sie erst mal ihre Schule an und erzählte ihrem Kollegen, wie krank sie heute war. Zu ihrem Erstaunen nahm ihr Kollege es leicht auf. Vielleicht war ihr Kollege schon froh, dass Jennifer nicht plötzlich von der Welt verschwunden war. Doch sie war es eigentlich. Danach war erst mal wieder Zeit für das Klavier, um mit diesem all die Erfahrungen verarbeiten zu können. Sie spielte Opus 49, Frédéric Chopin. Dank ihres Onkels spielte sie viele Werke von Chopin. Denn ihr Onkel Herbert kannte auch die meisten Werke: Die Etüden Opus 10.2 bis 25.9, die Walzer Opus 69 Nr. 2 und Opus 64 Nr.1 und natürlich die Sonate Opus 35. Jennifer spielte, als sie 17 Jahre alt war nur die ersten 3 Sätze der Sonate Opus 35; Grave, Scherzo und Marche Funebre Lento. Den 4. Satz, Finale Presto, beherrschte sie erst als sie 22 Jahre alt war. Trotz des vielen Übens. Leider starb Onkel Herbert sehr jung im Alter von 42 Jahren. Als sie fertig war, guckte sie auf die Uhr, denn es war schon halb vier und sie musste noch kochen, für sich und für ihren Bruder Peter. Jennifer war inzwischen 30 Jahre alt und Peter erst 25. Und so musikalisch Jennifer war, so technisch begabt war Peter. Peter hatte dann auch Angewandte Physik studiert, an der Goethe-Universität in Frankfurt. Peter und Jennifer waren die einzigen Kinder ihrer Eltern. Und trotz der großen Unterschiede zwischen den beiden – man konnte kaum glauben, dass sie Ge- schwister waren –, haben sie einander immer gemocht. Jennifer war eine wirkliche Künstlerin, ausdrucksvoll und sie trat meistens tatkräftig auf. Peter war eher ein Intellektueller und er war ein bisschen weniger ein Witzbold. Dennoch konnte er ebenso viel lachen wie Jennifer. Als ihr Bruder da war, gab es zum Abendessen Sauerbraten, Kartoffeln und einen einfachen Eiersalat, da Jennifer an dem Tag weniger Lust auf die Küche hatte als sonst. Dennoch schmeckte das Essen ebenso gut wie immer. Jennifer war Single und Peters Freundin Sabine musste arbeiten, und dann überließ er die Arbeit in der Küche gerne seiner Schwester. “Wie war es denn heute, haben die Schüler sich noch so aufgeführt?“, lachte Peter, als sie am Esstisch saßen. 9 “Ich war heute nicht da, krankgeschrieben.“ Peter konnte sehen, dass Jennifer entweder log oder was zu verbergen hatte. “Fieber?“, fragte er. “Nein, Kopfschmerzen“, sagte Jennifer. “Ich kenn dich doch, ich weiß, wenn etwas nicht in Ordnung ist.“ Peter starrte Jennifer in die Augen und war so seriös und ernsthaft, wie er als Physiker wie auch als Bruder sein konnte. Jennifer überlegte kurz und antwortete dann. “Du hast recht, aber ich weiß einfach nicht, wie ich es sagen soll. Du bist mein Bruder und ich hab keine Geheimnisse vor dir, will ich auch nicht haben. Aber was ich heute erlebt habe, da muss ich echt selber erst mal ruhig drüber nachdenken. Ich hoffe, dass du das respektieren kannst.“ Peter freute sich auf die Wahrheit. Und weil er seine Schwester wirklich lieb hatte, reagierte er ruhig. “Schon gut, ich komme dann morgen noch mal vorbei, und nicht nur zum Essen.“ Peter lachte. Jennifer lachte auch. Aber nicht, weil Peter so verständnis- voll und lustig war, sondern weil sie die Wahrheit zum Glück nicht zu erzählen hatte. Die Wahrheit, von der sie selber eigentlich nicht wusste, ob es tatsächlich die Wahrheit war. Nach dem Abendessen räumten sie ab, sie plauderten noch ein bisschen und sahen noch einige Stunden fern. Dann, als Peter sich verabschiedete, sah sie noch ihr Klavier an. Aber nein, sie wollte einfach ins Bett gehen. Denn morgen wollte sie wieder frisch für die Arbeit sein. 3. Wie immer fing der Tag Jennifers mit dem Klavierspielen an. Gestern spielte sie noch Opus 81a von Ludwig van Beethoven. Heute hatte sie Lust auf Opus 104a Nr.2 von Felix Mendelssohn, die Toccata von Pietro Domenico Paradisi und sie wollte wieder ein bisschen Kind sein können. Deswegen spielte sie danach die K 265 von Mozart, Ah, vous diraj-je Maman. Danach fuhr sie mit dem Fahrrad zum Fleischer, denn mittwochs fing ihr Arbeitstag erst um halb elf an. Zum Glück gab es kein Gewitter und keinen Blitz. Und während ihre Schüler aus der Klasse 11-13_ef in dem Moment noch be- schäftigt waren mit der Homologen Reihe der Alkane, Alkene und Alkine, bestellte sie bei Rob 200 Gramm Rindfleisch, eine Wurst und ein Stück Schinken, und kehrte dann nach Hause zurück, zurück zu ihrem Kühlschrank. Dann war es wieder Zeit für das Heinrich-von-Gagern- Gymnasium in Frankfurt am Main, wo sie schon seit acht Jahren arbeitete. Die Klasse 11-13_ef war mit Chemie fertig, und sie konnten sich dann vorbereiten auf Musik bei Frau J. Lienig. Doch erst mal begrüßte die ihre Kollegen im Lehrer- zimmer. Sie vergaß aber nicht zu erwähnen, dass die Kopf- schmerzen gestern so heftig gewesen waren, dass sie leider nicht in der Lage gewesen war, sich abzumelden. Sobald alle Schüler in der Klasse anwesend waren, waren es wie immer Tom, Nordin, Rakesh und Frank, die als letzte leise wurden. Heute hatte Jennifer eigentlich noch nicht die Energie, um viel zu erzählen. Dann also mal eine Stunde Musik hören und die Schüler die Instrumente benennen lassen. Sie fing mit dem Vergnügungszug Opus 281 und Perpetuum Mobile Opus 257 von Johann Strauss an. Danach einige Lieder von den Beatles, darunter Penny Lane. Als der Schultag wieder vorbei war, besuchte Jennifer Ingeborg, da es so seltsam gewesen war, dass die Ärztin, die ihre Brandwunde behandelt hatte, Ilse Dalick, genauso aussah wie Ingeborg. Sie war eine Kellnerin in einem Café. Und als Jennifer reinkam, war sie schon sehr beschäftigt. Doch sie sah Jennifer und winkte. “Nimm doch Platz, ich bin gleich bei dir.“ Jennifer suchte einen Tisch und setzte dich dann ans Fenster. Nach vier Minuten kam Ingeborg. Jennifer stand auf und die Beiden umarmten einander. “Wie geht’s dir denn, Jenni, kannst du all die Fünfzehn- jährigen noch aushalten?“, fragte Ingeborg. “Ach, es geht. Zum Glück kann ich den CD-Player so laut machen, dass ich die Schüler übertönen kann“, lachte Jennifer. Jennifer nahm wieder Platz. “Hey, sag mal, bist du neulich noch im Krankenhaus ge- wesen?“, fragte Jennifer. “Nein, warum?“, fragte Ingeborg jetzt ein bisschen besorgt. Es könnte ja sein, dass ein Freund oder eine Freundin im Krankenhaus lag. “Ach, einfach so. Die weiße Jacke würde dir bestimmt passen, denke ich mal“, sagte Jennifer und sie wusste, dass sie dummes Zeug redete. “Könnte sein, jede Jacke passt mir. Doch leider muss man ein bisschen schlauer sein als ich, um Ärztin sein zu können“, sagte Ingeborg, einerseits stolz auf das Lob Jennifers, anderseits kam Jennifer ihr ein bisschen komisch vor. “Ich habe eine tolle Idee, ich möchte dich mal wieder be- suchen. Du spielst so schön Klavier und kochen kannst du auch“, sagte Ingeborg, die sich vorbereitete die Bestellung auf- zunehmen. “Kein Ding, ich rufe dich dann noch mal diese Woche an.“ Jennifer hatte eigentlich keine Lust darauf. Doch sie wollte wissen, ob Ingeborg vielleicht doch Ärztin sein könnte. “Also, was darf es sein?“, fragte Ingeborg. “Eine Cola bitte, und dann gehe ich schnell noch mal eben aufs Klo.“ Jennifer lief Richtung Toilette. Ingeborg lief Richtung Küche. Ingeborg würde bald zurückkommen, mit einer Flasche Cola und einem Glas. Doch als Jennifer die Klotür hinter sich schloss, war es wieder so weit. Es war ein Klobesuch der einige Tage dauern würde. Und das würde auch bedeuten, dass Jennifer einige Tage etwas anderes am Hut hätte als Schüler. 4. In der Nähe von Epsilon Aurigae fliegt ein Raumschiff der Getroba, einer außerirdischen Rasse. Dann feuert das Raum- schiff einen blauen Energietorpedo auf einen Planetoiden. Der Planetoid verschwindet sofort. Auf der Brücke lacht Kapitän Vitauri zufrieden. “Und, Annivari?“, fragte Vitauri einen der Offiziere. “Ich glaube der Test war erfolgreich, Kapitän“, sagte Annivari. “Und wie sieht’s aus mit dem Torpedo, den du versehentlich in die falsche Richtung geschickt hast?“, fragte Vitauri ärger- lich. “Es tut mir leid, Kapitän, aber ich glaube der Torpedo hat einen Planeten getroffen.“ Annivari wurde nervös. Der Kapitän überlegte. “Und, ist der Planet verschwunden?“, fragte Vitauri. “Laut der Scans nicht, wir verstehen es auch nicht“, sagte Annivari. “Wir müssen sicher sein, dass der Torpedo nicht von Außerirdischen untersucht werden kann. Gibt es Leben auf dem Planeten?“, fragte der Kapitän dann. “Das wissen wir leider noch nicht“, sagte Annivari. “Na gut, Steuermann. Kurs zu dem Planeten bitte.“ Vitauri setzte sich wieder. “Jawohl Kapitän“. Und das Raumschiff flog zur Erde. Jennifer war aufs Klo gegangen und jetzt wieder im anderen Deutschland, im parallelen Universum. Es sah aus, als ob sie in Haft gehalten worden war, in einem Gefängniskomplex, denn sie war in einer Zelle. Sie setzte sich auf einen Stuhl und seufzte, dachte tief nach und dann musste sie einfach heulen. Sie konnte einfach nur weinen und hoffen, dass sie nicht ver- rückt geworden war. Nach einer Viertelstunde wummerte sie gegen die Tür. “Hallo, hallo, ist jemand da?“, schrie sie. Nach zwei Minuten öffnete jemand die Tür. Zu ihrem Er- staunen war es kein Gefängniswärter, sondern ein Soldat. Der Soldat hieß Björn. “Was machen Sie denn hier, diese Zelle sollte leer sein?“, fragte Björn, der immer genau wusste, welche Gefangenen in welchen Zellen eingeschlossen waren.