“Ein Laufsteg für Manuskripte”
Patrick Zschocher über das Projekt skripzz
Interview
news:
Nach Bücherfairkaufen und Kleinfairlage.de, nun mit skripzz das dritte Projekt, das über Ihre Tätigkeit als Verleger hinaus geht. Was treibt Sie dazu?
skripzz:
Ich bin ein bisschen irre.(lacht) Nein, natürlich nicht. Bei den Projekten Bücherfairkaufen und Kleinfairlage.de geht es um mehr Fairness im Buchhandel, besonders für kleine Verlage. Da stecke ich viel Energie rein, was toll ist. Und skripzz ist da nur folgerichtig, denn die Leute die schreiben, sind ja die Ursache aller Bücher. Skripzz ist etwas das mir viel Spaß macht, skripzz ist leicht.
news:
Und bunt.
skripzz:
Na ja, so bunt nun auch wieder nicht, wenn man von dem Gelb als Grundton mal absieht. Aber ist doch schön geworden, oder?
news:
Ja. Aber was ist skripzz denn nun, was bietet es wem?
skripzz:
Skripzz ist letztlich ein hoffentlich gelungener Laufsteg für Manuskripte. Ich stelle mir das so vor, dass da Verleger und Verlegerinnen ab und zu mal stöbern, wenn sie zu einem bestimmten Thema oder in einem gewissen Genre etwas suchen. Denn es ist tatsächlich nicht so einfach, wirklich passende und auch gute Manuskripte zu finden. Hier sind ein paar richtig gute dabei. Also da kann man schon mal zugreifen.
news:
Selber schon zugegriffen?
skripzz:
Ja klar.
news:
Ist es ein Bestseller, kenne ich das Buch?
skripzz:
Nein, kein Bestseller. Leider. Das ist auch nicht so einfach. Aber vielleicht wird es ja noch. Wer die Wahrheit sagt.
news:
Heißt das Buch?
skripzz:
Ja. Es ist klein, passt in jede Tasche und liest sich einfach schön.
news:
Gut. Sie stellen aber nicht nur Manuskripte vor, sondern auch die Autoren dazu. Warum?
skripzz:
Die Autorinnen nicht zu vergessen. So wichtig die Manuskripte sind, um die es ja geht, finde ich es schon auch wichtig, dass Verleger und Verlegerinnen so eine gewisse Vorstellung von den Autoren – und Autorinnen – bekommen. Und das bekommt man sogar, wenn da nur ganz wenig steht. Obendrein sind Verleger als Besucher dieser Webseite ganz sicher in der Minderheit. Die meisten werden ganz normale Leute sein, die hier rein stolpern und sich vielleicht für Texte interessieren. Die können dann lesen und erfahren dazu etwas zu dem, der das geschrieben hat, was sie da gerade lesen. Also der Neugierde ist hier genüge getan. Und wenn das nicht reicht, können sie auch noch Kommentare abgeben – kommunizieren.
news:
Die Autorenprofile sind aber gar nicht so umfangreich.
skripzz:
Natürlich nicht, wir sind ja auch noch ganz neu. Das wird schon. Einfach immer mal reinschauen.
news:
Werde ich tun. Es geht also darum Verleger und Autoren zusammenzubringen. Auch wenn skripzz neu ist, gibt es da ja Erfahrungen. Wie oft passiert das?
skripzz:
So viele Manuskripte sind es ja noch nicht, dass da jeden Tag eines einen Verleger finden würde. Aber ich denke, in dem Jahr in dem wir das Projekt ganz ähnlich, nur eben nicht so gelb auf der Seite von Kleinfairlage.de gemacht haben, haben wir etwa ein Viertel der Manuskripte wieder löschen müssen, weil die einen Verlag gefunden haben. Vielleicht ein paar mehr oder auch weniger.
news:
Klingt doch gar nicht so schlecht. Wo wollt ihr hin mit skripzz?
skripzz:
Bekannt werden. Unheimlich bekannt. Ich fände es toll, wenn skripzz eine Plattform mit Hunderten Manuskripten und Autorenprofilen wäre, die von jeder Menge Leute aus der Verlagsbranche regelmäßig frequentiert würde, und sich auch große Erfolge einstellen würden. So froh ich aber auch jetzt schon über die kleinen Erfolge bin. Das ist ganz toll. Und ich fände es irgendwie auch super, wenn die Autoren und Autorinnen hier so ein bisschen in einen Austausch kommen. Die Voraussetzungen sind da.
news:
Gibt es eigentlich noch andere Seiten dieser Art? Man spricht ja so viel von USP und Alleinstellungsmerkmal.
skripzz:
So weit ich weiß nicht, nein. Aber es gibt natürlich jede Menge Autorenforen, die aber oft sehr weit weg von der Realität sind. Ist ja auch nicht verwunderlich, denn unser Geschäft ist ja die Fantasie. Was den OSP, ein fürchterlicher Begriff, also besser das Alleinstellungsmerkmal angeht, sind wir wieder bei den zu Anfang erwähnten Projekten Kleinfairlage.de und Bücherfairkaufen, unserem Shop zur Idee. Denn über diese Plattformen sind wir mit einigen Hundert Verlagen verbunden und haben auch die Möglichkeit, Manuskripte die hier über skripzz zu Bücher werden sollen – auch wenn das nicht über Nacht geht – bei Bücherfairkaufen zu präsentieren und zu verkaufen. Das alles gibt es ja schon. Und für mich noch ein bisschen Arbeit an skripzz.
news:
Gut, dann wünsche ich viel Erfolg und bedanke mich für das kurzweilige Gespräch.