Exposé
Dieses Buch erzählt von Lisas Erlebnissen. Das lustige und aufgeweckte Mädchen war viel gereist. Dabei hat es eine Menge lehrreiche und auch zu Herzen gehende Geschichten erlebt. Nun ist Lisa mit ihrer großen Freundin Mela auf einer sonnigen Insel angekommen. Dort, auf der Ferieninsel, haben viele Menschen Zeit, sich Lisas liebevollen Geschichten anzuhören. Auch auf Grund der unterstützenden Fotos ist dieses kurzweilige Buch für Groß und Klein ein Genuss. Geschichte 1: Die Hochnäsige Kartoffel: Handlung: Die Geschichte handelt diesmal von einer hochnäsigen Kartoffel, die sich sehr achtlos anderen Gemüsearten gegenüber verhält. Noch gelang es ihr die Flucht vor der Köchin. Durch ihre „eingebildete“ Schönheit und Boshaftigkeit wird sie von anderen Gemüsesorten deshalbbelehrt. So dass am Ende der Kurzgeschichte das Verständnis für innere Schönheit/Einzigartigkeit jedes Lebewesens aufgezeigt wird. Geschichte 2: "Bob, der Pilot" Handlung: Ein kleiner Pilot, Namens Bob, mit großem Herzen, fliegt jede Nacht unermüdlich durch die Galaxien, um ängstlichen Kindern während des Schlafes wieder Freude, Mut und Vertrauen in ihr Leben zu bringen. Dabei spielen die Kuscheltiere eine sehr wichtige Rolle im Leben eines Kindes. Seine heutige Reise mit einem kleinen Propellerflugzeug beginnt bei einem kleinen Mädchen, Julia…. Hilfe bekommt er diesmal von der Seele des Mädchens wie auch von vielen Freunden des Planeten „MELID“. Die Geschichte zeigt, dass Kuscheltiere für Kinder sehr viel bedeuten.
Leseprobe
Personen/Ort:
- Bob, der Pilot = Helfer für unglückliche Kinder
- Julia, das ängstliche Mädchen
- Julia ihre Seele
- Plüschkatze
- Klara, die liebevolle alte Frau auf dem Spielzeug-Planeten
- Tappi, der tapfere Bär, fliegt mit Bob und Anna-Seele zu Julia
- Der Planet „MELID“ ist ein Ort des Spielzeuges für traurige/ängstliche Kinder
Handlung:
Ein kleiner Pilot, Namens Bob, mit großem Herzen, besucht nachts kleine Kinder, wenn sie schlafen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, ängstlichen und traurigen Kindern zu helfen. Wie, dass erzählt diese liebevolle Geschichte…
Seine heutige Reise mit einem kleinen Propellerflugzeug beginnt bei einem kleinen Mädchen, Julia….
Bob, der Pilot
„Hui“, endlich konnte Bob, der nächtliche Pilot, auf dem hohen Schrank sicher landen. Wie immer, wenn nachts die Sterne funkeln, startet der kleine Retter seine Mission. Nie zuvor war sein Auftragsbuch so randgefüllt wie heutzutage.
Nachdem er sanft auf dem Kleiderschrank gelandet war, schaltete er seine kleine zweimotorige Maschine mit den dunkelblauen Propellern aus.
Erst stand die rechte Seite still, dann der linke Maschinenteil. Ein leises und tiefes Ausatmen war nun von Bob zu hören, vom Helfer unglücklicher und ängstlicher Kinder. Bob sah sich um, langsam gewöhnten sich seine Augen an das Kinderzimmer, indem er heute Abend gelandet war.
Er befand sich im Zimmer der kleinen Julia. Komisch, wo war den das Mädchen, hatte er sich in der Hausnummer und im Zimmer geirrt?
Der kleine Pilot fand sie noch nicht, seine Augen späten noch immer ins Leere. Dann, beim Herantreten an das Bett, konnte er die Bettdecke atmen sehen.
Jawohl, er sah eine ein – u. ausatmende Bettdecke!
Kopfschüttelnd nahm er nochmals zur Sicherheit sein Auftragsbuch aus seiner Hosentasche. Er las mit seinen lieben und leuchtenden Augen folgende Notiz darin: „Bitte heute Abend im Zimmer der kleinen Julia landen. Denn Julia wohnt seit einiger Zeit nicht zu Hause, bei ihrer Familie.
Sie hat oft Angst, dass die Familie sie vergessen hat und nachts quälen sie dann traurige Gedanken. Das Herz der Kleinen scheint deshalb alle Türen von innen zu verschließen“.
So, nachdem Bob sich vergewissert, warum er heute Nacht hier im Zimmer von Julia landen sollte, konnte er endlich seine Arbeit tun. Zunächst stellte er seinen Rückenpropeller ein, mit diesem konnte er sich lautlos in die Luft begeben.
Vorsichtig nahm er ein wenig die Bettdecke von der Nasenspitze der kleinen Julia. „Na endlich, das wird ja auch Zeit, dass ich sehe, wer die Kleine ist und wo sie sich versteckt hat“, sprach Bob zu sich selbst.
Er sah, wie Julia im Traum zappelte, wie sie etwas murmelte und sich aus Angst immer tiefer in die Decke vergrub. „Oh, oh, oh, hier muss ich aber schnellstens helfen“, durchfuhr es Bob beim Anblick des kleinen Mädchens.
Zunächst flog er zum kleinen Flugzeug zurück und richtete den Rücksitz gemütlich und liebevoll ein. An der Rückwand des Sitzes lehnte er ein rotes Samtkissen, legte seitlich davon den Helm und daneben eine kleine Katze aus weichem Plüsch.
Als er damit fertig war, startete er sein kleines Flugzeug, dessen Name „Retter der Träume“ in leuchtendem Gelb auf den Tragflächen zu sehen war.
Ungefähr einem Meter über dem Kopfende der schlafenden Julia hielt Bob seine Maschine konstant, dann entließ er aus seinem Frachtraum geräuschlos funkelnden Traumsand. Was dann geschah, zählt zu den Wundern der Nacht…….
Wie glitzernde Sterne setzte sich der Traumsand um die Kleine, daraufhin erwachte ihre kleine Seele.
Sie sah genauso so aus wie die kleine Julia, nur, sie war still und zappelte nicht umher. Neugierig stand sie wie ein Engel aus dem Bett auf. Bob sprach sie an: „Hallo kleine Julia -Seele, ich habe gehört, dass die kleine Julia viele traurige Erinnerungen und Ängste hat. Stimmt das“?
Stumm nickend schaute die Seele zu Bob, und ließ die Schultern dabei tief hängen.
„Nein, nein, liebe Seele, du brauchst jetzt nicht mehr traurig zu sein, jetzt bin ich für euch da, Bob, Retter der Träume. Ich werde mit dir gemeinsam durch alle Nächte fliegen und Hilfe holen, damit die kleine Julia wieder wunderschön träumen kann“. Die kleine Seele fragte ungläubig: „Wer wird Julia helfen und wohin fliegen wir?“
Bob, der Pilot, lächelte, wie immer, wenn Seelen neugierig fragten, wohin die Reise gehen wird.
Er ermuntert die Seele, zu ihm ins Flugzeug zu steigen. Denn irgendwann ist auch diese Nacht zu Ende und dann wäre er schon beim nächsten Auftrag, beim nächsten Kind. Flink kletterte die kleine Seele auf den hinteren Sitz vom Flugzeug, kuschelte sich ins rote Samtkissen und setzte den Helm auf.
„Warum sitzt die kleine Plüschkatze hier im Flugzeug?“ fragte die Seele.
Bob lächelte und sagte, dass die Seele dies noch rechtzeitig erfahren würde.
Nun startete das Flugzeug, durch den Spalt im Fenster hob es ab und flog dem Sternenhimmel entgegen. Ein sanfter Wind streifte dabei die Wangen der kleinen Seele. Zunächst passierte die Maschine viele funkelnde Sterne, vorbei an kleinen Inseln voller grüner Wiesen. Diese wuchsen mitten im Weltall. Nach einiger Zeit drehte sich Bob um und fragte die Seele, ob sie mithelfen möchte, der kleinen Julia die Träume wieder schön zu machen.
Mit freudigen Augen antwortet die kleine Seele auf dem Rücksitz. „Gern, sehr gern sogar“, sprach sie mit zarter Stimme. Bob lenkte sein kleines Flugzeug sicher durch alle Straßen des Weltalls, bis sie auf einen sonderbaren Stern landeten.
Von weitem schon blinkten unzählige Lämpchen, sodass Bob gar nicht mehr vorbei fliegen konnte. Die kleine Julia -Seele wurde nun neugierig. Sie streckte ihren kleinen Hals so weit nach vorne, dass sie fast Bob erreichte.
Dieser schmunzelte dabei. Das kleine Flugzeug drosselte seine Geschwindigkeit und setzte langsam auf den glitzernden Boden auf. Es war hier taghell. Bob und die kleine Seele nahmen ihre Schutzbrille und ihren Helm ab. Sie vernahmen leise Musik, wie ein Magnet zog sie diese Musik an. Die kleine Plüschkatze stieg auch aus dem Flugzeug. Sie war hier zu Hause, auf diesem Planeten.
Bob war nicht das erste Mal hier, er kannte diesen lieblich und hell strahlenden Stern. Mehrmals in der Woche fliegt Bob hierher. Gemeinsam mit den Seelen holt er wieder schöne Träume für die ängstlichen Kinder zurück.
Die kleine Seele war auf diesem Stern das erste Mal. Erstaunt blickte sie sich um. Um all die kleinen Häuser hier strahlten tausend kleine helle Sterne. Es sah aus, als wenn jeder funkelnde Stern ihr etwas sagen wollte. „Warum leuchten alle Häuser hier?“, fragte die Seele von Julia. Bob schmunzelte wieder und sagte, dass die Seele gleich erfahren würde, warum.
Auch die Straßenlaternen hatten statt einer Lampe tausend kleine funkelnde Sterne, um den Planeten noch heller erstrahlen zu lassen. Auf einmal erblickte die kleine Seele ein großes weißes Gebäude. Dieses hatte als einziges nur wenig Licht. Bob hielt an, auch die kleine Julia -Seele blieb nun stehen. „Wer wohnt hier?“ fragte die kleine Seele. „Du wirst es gleich erfahren“, versprach Bob. Doch diesmal schmunzelte Bob nicht, sondern seufzte tief.
Er klingelte an der Tür des weißen Hauses, die kleine Seele versteckte sich hinter Bobs Rücken. Eine alte Frau öffnete die Tür. Sie hatte ein freundliches Gesicht und weiße lange Zöpfe.
„Oh, Bob, du bist es, schön dich zu sehen und wie immer pünktlich auf die Sternenminute“. Bob lächelte und sagte: „Hallo Klara, auch ich freue mich, dich zu sehen. Darf ich dich mit der Seele von Julia bekanntmachen?“ Die kleine Seele stellte sich nun neben Bob und reichte der netten Klara die Hand. Voller Liebe schaute Klara dieses zarte Wesen an. „Wie schön, dass du endlich da bist“.
Verwundert fragte die kleine Seele, warum Klara wusste, dass sie vorbeikommen würde. Klara und Bob sahen sich an und nickten sich zu. Dann sprach Klara zur Julia – Seele:
Außerdem wissen Seelen immer, was im Universum passiert – weil sie ein unendliches Gefühl für alles haben. „Bist du auch eine Seele, wie ich“? Ja, liebes, das bin ich…“.
Und deshalb wusste ich, dass du hier herkommen würdest, nur noch nicht, wann es geschieht.
Schau, all die leuchtenden kleinen Häuser stellen glückliche Kinder dar, die durch Bob, den Retter, wieder gut schlafen können.
Doch jetzt, liebe kleine Seele, wirst du hier, in diesem Haus, das finden, was Julia wieder glücklich träumen lässt“. „Was denn genau?“ wollte die Seele wissen. Klara bat sie, ins Haus zu gehen. Als die kleine Seele durch die Tür ging, leuchteten viele kleine Lampen. Sie schienen sich zu freuen, dass endlich wieder eine Seele diesen Planeten besucht.
Voller Erstaunen und mit geöffnetem Mund ging die kleine Seele weiter. Sie sah nun einen riesigen Raum. In der Mitte befand sich eine wunderbare grüne Wiese. Doch darauf waren keine wirklichen Tiere zu sehen, sondern viele Kuscheltiere. So viele Kuscheltiere hatte die Seele noch nie gesehen. Bob stand nun auch im hell erleuchteten Raum. Immer noch staunte die kleine Seele, sie sagte: „So viele Kuscheltiere, was machen diese alle hier?“ Bob stellte sich neben die kleine Seele und antwortete ihr:
„All diese Kuscheltiere haben eine besondere Zauberkraft in sich. Ein jedes Tier kann etwas anderes“. Die Seele lächelte über diese niedlichen und kuscheligen Tiere. Die niedliche Kuschelkatze, die vorhin noch im Flugzeug an der Seite der kleinen Seele saß, lief voller Freude zu ihren Kuschelfreunden. Ein lautes Hallo und freudiges Umarmen ließen erkennen, dass es freundlichen Tiere sind.
Diese Katze kam deshalb wieder zurück, weil ein kleiner Junge nun groß genug und selbst stark für sich war.
Die Seele fragte weiter: „Und wem gehören diese Kuscheltiere?“ Wieder antwortete Bob. „Solange sie hier, auf dem Planeten MELID leben, keinem. Sie warten darauf, dass sie einem ängstlichen Kind helfen können, wieder schön zu träumen.
„Aha, sagte die kleine Seele. Ich würde gern für Julia ein besonderes Kuscheltier mitnehmen“. Alle Kuscheltiere hörten diese Worte und freuten sich darüber.
Einige wehten mit ihren buschigen Schwänzen, andere wackelten vor Freude mit den Ohren und andere schnurrten ohne Ende. Ein jedes wollte gern den Menschenkindern helfen. „Du siehst, dass alle Tiere große Freude haben, jedem Kind zu helfen“.
Die kleine Seele sah die Freude und fragte, welches Tier wohl das Beste für Julia wäre. Klara, die nette ältere Frau, half der kleinen Seele bei der Auswahl. „Schau, sagte sie, hier gibt es Tiere, die haben ein kuscheliges weiches Fell zum Knuddeln. Andere Tiere haben sanfte Pfötchen zum Streicheln. Es gibt auch große Tiere, die beschützen kleine ängstliche Kinder. Und es gibt Tiere, die sind sehr bunt und helfen Kindern, Farben zu lernen. Andere Kuscheltiere haben ein lustiges Aussehen, damit traurige Kinder wieder lachen können“.
Die kleine Seele überlegte kurz, dann ging sie entschlossen auf ein großes kuscheliges Tier zu. Ein wunderschöner brauner Teddybär, fast so groß wie Julia zu Hause, hüpfte vor Freude von einem Bärenbein auf das andere. Die kleine Seele fragte nun den Bären nach seinem Namen. Er antwortete mit einem lieben Brummton „Tappi“. Dieser Name stammt von den Wörtern „Tapferer Bär“ ab. „Das ist ja ein lustiger Name, was kannst du Besonderes“? fragte die Julia -Seele. Tappi strahlte über sein Bärengesicht, sein kleiner runder Bauch wölbte sich vor Freude. Endlich konnte er einem Kind helfen.
Er wäre stark und kann ein Kind sehr gut beschützen. Außerdem hat er auch ein weiches Fell, damit das Kind kuscheln kann. Wann immer das Kind ihn braucht, Tappi, der tapfere Bär, ist immer für das Kind da.
Nur, das Kind müsste zu ihm lieb sein und ihm seine kleinen Kindersorgen erzählen. Dann würde alles gut werden. Oh, wie hüpfte der kleinen Seele das Herz, als sie Tappi fragte, ob er mit zu Julia kommen wollte.
„Ja, ich komme gern mit“, strahlte der Kuschelbär. Der Bär vollzog einen kleinen Freudentanz, all die anderen Tiere tanzten nun ausgelassen mit. Selbst Bob, Klara und die kleine Seele sah man zwischen all den Kuscheltieren freudig hüpfen.
Nach einer Weile ward es Zeit, Abschied von dem Sternenplanet MELID und all die anderen Kuscheltieren zu nehmen. Was war das für ein Gedränge und Geknuddle, ein jeder wollte dem Bären Tappi alles Gute wünschen. Manche zwickten dem Bären liebevoll in den kleinen Bauch und andere streichelten seinen Rücken. Auch die Julia – Seele bedankte sich bei all den Kuscheltieren und bei Klara. Zu dritt, mit Tappi an Bord, verließen sie diese funkelnde Welt und flogen wieder der Erde entgegen. Alle drei waren glücklich. Und so kehrten sie wieder durch das geöffnete Zimmerfenster zu Julia heim. Die Propeller der kleinen Maschine standen ganz still. Bob nahm seinen Helm ab und bat seine zwei Freunde, sich ganz leise zu verhalten. Die kleine Seele zeigte auf das Bett von Julia.
Wie immer, wenn es dunkel war, fürchtete sich die kleine Julia in ihrem Bett. Oft zuckte sie im Traum. Bob sprach leise zum Bären „Tappi, das ist Julia. Du siehst ja, wenn sie Angst hat, zuckt sie unaufhörlich. Und wenn die Angst am Größten ist, zieht sie die Decke dann über beide Ohren. Sie sucht jemanden, der sie dann beschützt“. Liebevoll schauten alle drei Julia nun im Schlaf zu.
Sofort legte sich der kleine Bär zu Julia ins Bett. Sein flauschiger Bauch zeigte zu Julia, seine kleinen Tatzen berührten Julias Arme ganz zart. Die weiche Nase von Tappi stupste dann genauso zart Julias Nase an, und sogleich wurde Julia ruhiger.
Ein leichtes Lächeln huschte über das schlafende Gesicht von Julia. Zufrieden seufzte sie und kuschelte sich nun ganz dicht zum Bären. Das Herz von Tappi freute sich riesig, seine langen Wimpern streichelten sanft Julias Kopf. Ein leichter Gute-Nacht-Kuss ließ Julia nun endlich wieder ruhig schlafen. Auch für Bob wurde es nun Zeit, sich schlafen zu legen.
Die Seele von Julia konnte endlich wieder beruhigt sein. Sie suchte sich einen Platz ganz in der Nähe von Julia.
Bob streute noch etwas Schlafsand für alle von seinem Flugzeug aus und verschwand leise durch das geöffnete Fenster. Er war sich sicher, dass Julia von nun an einen wirklichen Beschützer an ihrer Seite hatte, dem sie alle ihre Sorgen erzählen konnte. Der Bär Tappi wurde seitdem der beste Freund von Julia.
Die Geschichte handelt diesmal von einer hochnäsigen Kartoffel, die sich sehr achtlos anderen Gemüsearten gegenüber verhält. Noch gelang es ihr die Flucht vor der Köchin.
Durch ihre „eingebildete“ Schönheit und Boshaftigkeit wird sie von anderen Gemüsesorten deshalbbelehrt. So dass am Ende der Kurzgeschichte das Verständnis für innere Schönheit/Einzigartigkeit jedes Lebewesens aufgezeigt wird.
Die hochnäsige Kartoffel
Es war Sonntagvormittag, die Mutter schälte die Kartoffeln für das Essen.
Doch ohne bemerkt zu werden, rollte eine Kartoffel zur Seite, um sich dem Kochtopf zu entziehen. Diese ganz besondere Kartoffel fand sich überaus schön. Denn sie hatte sehr oft die anderen Kartoffeln über sich reden hören:
„Schaut mal, die Kartoffel sieht ja toll aus, wie ein wunderschönes Herz“. Also nannte man sie von da an nur noch „Herzchen“.
Dabei wunderte es niemanden, dass „Herzchen“ von Tag zu Tag eingebildeter wurde. Und aus diesem Grunde auch gar keinen Fall am Sonntag mit den anderen Kartoffeln in den Topf wollte.
So kam es, dass die Hausfrau diese „Ausreißer-Kartoffel“ nicht bemerkte. Still und heimlich rollte sich „Herzchen“ weg und versteckte sich hinter der Blumenvase auf dem Tisch. Erst nach dem Mittagessen bemerkte die Familie, dass die Kartoffel in Herzform noch ungeschält auf dem Tisch lag.
Man beschloss, diese Kartoffel erst einmal in den Gemüsekorb zu legen. Oh, wie freute sich die kleine „Ausreißer-Kartoffel“ darüber. Denn nun durfte sie im hellen Körbchen wohnen, wo noch andere Gemüsesorten ihre Heimat hatten.
Die kleine Kartoffelnase hoch hebend, rollte sie, ohne dass ihr jemand half, dem weißen Korb zu. Dann nahm die Mutter sie auf die Hand und legte sie zart zu den anderen Gemüsesorten. Dort wohnten zurzeit drei Zwiebeln und ein Knoblauch.
Da aber „Herzchen“ noch nie in ihrem Kartoffelleben solche Gemüseverwandten gesehen hatte, fing sie sogleich an zu schimpfen.
„Also, wie hässlich seid ihr doch, pfui. Und riechen tut ihr noch, dass es zum Körbchen heraus stinkt“!
Die kleinste Zwiebel weinte bitterlich über solche Worte. Daraufhin schaute eine große Zwiebel zu dem Knoblauch und gab zu verstehen, dass sie diese Beleidigung nicht gut findet. Aber unser Kartoffelherzchen bemerkte es nicht und schimpfte und beleidigte weiter. „Seht mal, wie gut ich geformt bin, keiner hat solchen schönen geformten Körper wie ich und keiner solche schöne Farbe“!
Jetzt reichte es der Zwiebelmutter. Gemeinsam schubsten sie die kleine Kartoffel so lange, bis es einige kleine unschöne Flecken hatte.
Auch die Form eines Herzens war nicht mehr erkennbar.
Als die Hausfrau am nächsten Tag in den Gemüsekorb schaute, sah sie die unansehnliche Kartoffel liegen. Sie nahm die Kartoffel heraus, beschaute sie von allen Seiten und wunderte sich. Komisch, gestern sah diese Kartoffel noch so wunderschön, wie ein Herz aus und heute so unansehnlich!
Deshalb kam die Hausfrau zu dem Entschluss, dass diese Kartoffel vielleicht so große Sehnsucht nach ihren Kartoffelgeschwistern hatte, sodass sie vor Einsamkeit im Gemüsekorb fleckig wurde.
Doch keiner ahnte, dass diese Flecken durch das eingebildete Verhalten des „Herzchens“ entstanden waren.
Auf diesem Wege gelangte diese Kartoffel doch noch zu den übrig gebliebenen Kartoffeln vom Sonntagsessen. Gemeinsam ergaben diese nun einen wunderbaren Kartoffelsalat, bei dem niemanden auffiel, wie unansehnliche eine Kartoffel aussehen kann.
So endet diese Geschichte non der hochnäsigen Kartoffel „Herzchen“, die sich einbildete, etwas Besseres zu sein. Besser zu sein als alle Gemüsesorten. Denn sie hatte nicht verstehen wollen, dass jede Form, jedes Aussehen schön ist. Und man sich in seiner eigenen Haut wohl fühlen muss. Denn eine äußere Haut sagt nichts über die inneren Werte aus.